Aktualisiert am 26 Juni, 2024 von Ömer Bekar, geprüft und gegengelesen von Rechtsanwalt Burkhard Rüscher
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Zugegebenermaßen ist es nicht ganz einfach, eine gute Bewerbung zu schreiben. Schließlich soll die Bewerbung überzeugend wirken und das Interesse des Arbeitgebers wecken, den Bewerber persönlich kennenzulernen. Ob die Bewerbung ganz klassisch in Form einer Bewerbungsmappe erfolgt oder ob sich der Bewerber für eine Online- oder E-Mail-Bewerbung entscheidet, spielt dabei keine Rolle, denn das Ziel ändert sich nicht und auch die Anforderungen an die Bewerbung bleiben gleich.
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Bewerbung mittels Vorlage?
Gerade für Bewerber, die nicht allzu viel Erfahrung mit dem Schreiben von Bewerbungen haben oder es besonders gut machen möchten, ist die Verlockung groß, eine Vorlage zu verwenden. In Büchern und im Internet finden sich unzählige Muster und Beispiele für aussagekräftige Bewerbungen. In der Tat können Vorlagen eine sehr gute Hilfestellung sein. Allerdings sollte es ein Bewerber aus drei Gründen tunlichst unterlassen, ein Musterbeispiel einfach nur abzuschreiben und mit den eigenen Daten zu ergänzen. Der erste Grund ist, dass eine Bewerbung immer Werbung in eigener Sache ist. Das bedeutet, die Bewerbung sollte die individuellen Stärken des Bewerbers in den Vordergrund rücken und ihn in einem möglichst optimalen Licht präsentieren. Allgemeine Standardsätze und übliche Floskeln sind hierfür jedoch nicht geeignet. Der zweite Grund ist, dass eine Bewerbung sowohl zum Bewerber als auch zu der angestrebten Position und dem Unternehmen passen muss. So kann beispielsweise eine jung, modern und kreativ gestaltete Bewerbungsvorlage sehr gut sein. Handelt es sich bei dem Unternehmen aber um ein Traditionshaus in einer klassisch-biederen Branche, wird die Bewerbung vermutlich nicht überzeugen können. Der dritte Grund ist, dass natürlich auch Personaler die einschlägige Literatur kennen und das Internet nutzen. Es kann also gut sein, dass der Personaler die verwendete Bewerbungsvorlage ebenfalls kennt. Insofern kann sich der Bewerber natürlich an Vorlagen und Mustern orientieren und sie als Formulierungshilfen und Ideenquellen verwenden. Trotzdem sollte er immer seine eigene Bewerbung verfassen, die auf ihn, die angestrebte Position und das Unternehmen abgestimmt ist.
Video Tipps rund um die Bewerbug
https://www.youtube.com/watch?v=eAe7Xr_HE_s
Infos und Tipps für ein gelungenes Bewerbungsanschreiben
Ein zentrales Element bei jeder Bewerbung ist das Anschreiben. Es ist das erste Dokument, das der Personaler in die Hand nimmt, und entscheidet als solches vielfach darüber, ob sich der Personaler überhaupt weiter mit der Bewerbungsmappe beschäftigen wird oder ob die Mappe direkt auf dem Stapel mit den Absagen landet. Umso wichtiger ist deshalb, dass das Bewerbungsanschreiben sowohl optisch als auch inhaltlich überzeugt.
Die Optik des Bewerbungsanschreibens
Wichtig ist zunächst, dass das Anschreiben übersichtlich und strukturiert aussieht. Das bedeutet, der Bewerber sollte seinen Text in mehrere Absätze gliedern, wobei ein Absatz mindestens drei und höchstens sieben Zeilen umfassen sollte. Außerdem sollte der Bewerber eine gut lesbare Schriftart wählen, ideal geeignet sind beispielsweise Arial oder Calibri in Schriftgröße 10 oder 12 Pt. Als Richtlinie gilt, dass das Anschreiben eine DIN A4-Seite lang sein sollte. Dass Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler nichts in einem Anschreiben zu suchen haben, versteht sich ebenso von selbst, wie dass das Papier ordentlich, sauber und unbeschädigt beim Empfänger ankommen sollte.
Die 5 Bestandteile des Anschreibens
Inhaltlich lässt sich ein Anschreiben in fünf Bestandteile gliedern:
1. Die Absenderdaten. Ganz oben auf dem Schreiben stehen die Kontaktdaten des Bewerbers. Hierzu gehören sein vollständiger Name, seine Anschrift, seine Telefonnummer und seine E-Mail-Adresse. Wichtig hierbei ist, dass der Bewerber tatsächlich die Kontaktdaten angibt, unter denen er erreichbar ist und auf die er Zugriff hat. Es bringt nichts, wenn er eine Telefon- oder Handynummer nennt, die nicht aktiv ist. Genauso macht es keinen Sinn, eine E-Mail-Adresse anzugeben, wenn der Bewerber seine E-Mails nicht regelmäßig abruft.
2. Die Empfängerdaten. Unter den Kontaktdaten des Bewerbers wird die Adresse des Empfängers platziert. Auch hier ist wieder sehr wichtig, darauf zu achten, dass alles richtig ist, angefangen bei den Namen des Unternehmens und des Ansprechpartners über die Rechtsform bis hin zur Postanschrift.
3. Datum, Ort und Betreff. Nach den Empfängerdaten folgen rechtsbündig die Angabe von Ort und Erstellungsdatum der Bewerbung. Die nächste Zeile ist dann die Betreffzeile, die fett gedruckt wird. In der Betreffzeile steht zum einen „Bewerbung als …“, wobei exakt die Bezeichnung für die Position verwendet wird, die im Stellenangebot stand. Zum anderen wird hier die Kennziffer oder die Referenznummer des Stellenangebots und die Zeitung, die Jobbörse oder die Internetseite angegeben, in oder auf der der Bewerber das Inserat gefunden hat.
4. Die Anrede. In den meisten Stellenangeboten ist angegeben, wer der zuständige Ansprechpartner ist. Fehlt diese Angabe, sollte der Bewerber versuchen, selbst herauszufinden, an wen er seine Bewerbung richten sollte. Nur wenn sich der zuständige Ansprechpartner tatsächlich nicht ermitteln lässt, ist es in Ordnung, wenn der Bewerber auf die Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ zurückgreift.
5. Der Textteil. Der Textteil ist das Herzstück des Anschreibens und setzt sich aus drei Teilen zusammen:
- Die Einleitung sollte etwa zwei bis drei Sätze umfassen. Es ist nicht notwendig, den Personaler durch eine Formulierung wie “Hiermit bewerbe ich mich …” noch einmal darauf hinzuweisen, dass eine Bewerbung vorliegt. Zum einen sieht dies der Personaler selbst und zum anderen steht diese Info bereits im Betreff. Der Bewerber sollte die Einleitung also besser nutzen, um aussagekräftig zu erklären, weshalb er sich ausgerechnet um diese Position bei gerade diesem Unternehmen bewirbt.
- Der Hauptteil sollte in fünf, sechs Sätzen verdeutlichen, was den Bewerber zum perfekten Kandidaten macht. Dazu sollte der Bewerber auf seine Qualifikationen, seine Berufserfahrung und seine persönlichen Eigenschaften hinweisen. Zudem sollte er aufzeigen, dass er den Anforderungen gewachsen sein wird. Wichtig ist aber, dass der Bewerber keine leere Versprechungen macht, sondern seine Aussagen mit Beispielen belegt. Zudem sollte er im Anschreiben neue Infos liefern. Das Anschreiben ist nämlich keine ausformulierte Version des Lebenslaufs, sondern sollte ihn ergänzen.
- Der Schlussteil sollte zwei, drei Sätze lang sein. Hier ist zum einen Platz für grundlegende Infos zum Job, also beispielsweise wann der Bewerber die Stelle antreten kann, inwiefern er mobil und zeitlich flexibel ist oder welches Gehalt er sich vorstellt. Zum anderen steht hier die Schlussformulierung, in der der Bewerber zum Ausdruck bringt, dass er einer Einladung zu einem Vorstellungsgespräch mit Freude entgegensieht. Danach folgen noch die Grußformel und die handschriftliche, lesbare Unterschrift.
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Sehr geehrte Damen und Herren, Sehr geehrte/r Frau/Herr…, Hiermit bewerbe ich mich bei Ihnen für den ausgeschriebenen Arbeitsplatz als Altenpflegehelfer. Ihre Anzeige habe ich in der Zeitung ‚Weserkurier‘ vom 2.2…. mit viel Interesse gelesen. Die von Ihnen gewünschten Eigenschaften, wie zum Beispiel ein hohes Maß an Menschlichkeit und Verständnis, bringe ich mit. Derzeit … (Schreiben Sie hier kurz, was Sie derzeit machen und erklären Sie knapp und sachlich, warum Sie wechseln wollen, z. B. persönliche Gründe, Umzug, Interesse an einem neuen Arbeitsumfeld, … . Beschreiben Sie hier auch kurz den für die Bewerbung relevanten Erfahrungsstand.). Ich bin ein sehr fröhlicher und optimistischer Mensch. Meine Arbeit erledige ich motiviert und engagiert. Auch Routinearbeit ist bei mir in zuverlässigen Händen. In neue Aufgabenbereiche arbeite ich mich sorgfältig und selbständig ein. Im Umgang mit alten Menschen bin ich sehr geduldig und ruhig. Mein Auftreten ist kompetent und freundlich. Auch in stressigen Situationen bewahre ich den Überblick und meine Ruhe. Durch meine faire und ehrliche Art integriere ich mich leicht in neue Teams. Vielleicht kann ich mich ja bald in Ihr Team integrieren? Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch würde ich mich sehr freuen. Mit freundlichen Grüßen