Aktualisiert am 26 Juni, 2024 von Ömer Bekar, geprüft und gegengelesen von Rechtsanwalt Burkhard Rüscher
Die folgende Vorlage für einen Arbeitsvertrag wurde rechtlich geprüft und gründlich von Fachleuten gegengelesen, um ihre Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Sie enthält die wesentlichen Punkte, die in einem Arbeitsvertrag geregelt sein sollten.
zwischen
[Name des Unternehmens]
Adresse
PLZ Ort
- im Folgenden “Arbeitgeber” genannt –
und
[Vorname Nachname]
Adresse
PLZ Ort
- im Folgenden “Arbeitnehmer” genannt –
wird folgender Arbeitsvertrag geschlossen:
§ 1 Arbeitsverhältnis
Der Arbeitgeber stellt den Arbeitnehmer ab dem [Datum] als [Stellenbezeichnung] ein. Der Arbeitnehmer nimmt die Tätigkeit an.
§ 2 Arbeitsort
Der Arbeitsort ist [Arbeitsort, z.B. Firmenadresse oder Home-Office-Regelungen]. Der Arbeitgeber behält sich das Recht vor, den Arbeitsort innerhalb der Firma zu ändern.
§ 3 Arbeitszeit
Die regelmäßige Arbeitszeit beträgt [Anzahl] Stunden pro Woche. Die Verteilung der Arbeitszeit erfolgt in Absprache mit dem Arbeitgeber. Überstunden werden gesondert vergütet oder durch Freizeit ausgeglichen.
§ 4 Vergütung
Der Arbeitnehmer erhält eine Vergütung in Höhe von [Betrag] Euro brutto pro Monat. Die Zahlung erfolgt jeweils zum [Datum, z.B. Monatsende]. Zusätzlich werden folgende Leistungen gewährt: [zusätzliche Leistungen, z.B. Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, etc.].
§ 5 Probezeit
Es wird eine Probezeit von [Dauer der Probezeit, z.B. sechs Monaten] vereinbart. Während der Probezeit kann das Arbeitsverhältnis beiderseits mit einer Frist von [Kündigungsfrist während der Probezeit, z.B. zwei Wochen] gekündigt werden.
§ 6 Urlaub
Der Arbeitnehmer hat Anspruch auf [Anzahl] Urlaubstage pro Kalenderjahr. Der Urlaub ist rechtzeitig mit dem Arbeitgeber abzustimmen und bedarf der Genehmigung.
§ 7 Krankheit
Im Krankheitsfall ist der Arbeitnehmer verpflichtet, den Arbeitgeber unverzüglich zu informieren und spätestens am dritten Tag der Krankheit eine ärztliche Bescheinigung vorzulegen.
§ 8 Verschwiegenheitspflicht
Der Arbeitnehmer verpflichtet sich, über alle betrieblichen Angelegenheiten, insbesondere Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse, Stillschweigen zu bewahren. Diese Pflicht besteht auch nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses fort.
§ 9 Nebentätigkeit
Eine Nebentätigkeit ist nur mit vorheriger schriftlicher Zustimmung des Arbeitgebers gestattet.
§ 10 Kündigung
Nach Ablauf der Probezeit kann das Arbeitsverhältnis mit einer Frist von [Kündigungsfrist nach der Probezeit, z.B. vier Wochen] zum Monatsende gekündigt werden. Die Kündigung bedarf der Schriftform.
§ 11 Schlussbestimmungen
Änderungen und Ergänzungen dieses Vertrages bedürfen der Schriftform. Sollten einzelne Bestimmungen dieses Vertrages unwirksam sein oder werden, so wird dadurch die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen nicht berührt.
Ort, Datum
[Unterschrift Arbeitgeber]
Vorname Nachname
[Position]
[Unterschrift Arbeitnehmer]
Vorname Nachname
In aller Regel basiert ein Arbeitsverhältnis auf einem schriftlichen Arbeitsvertrag, den der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer miteinander abschließen. Dabei wird bei Arbeitsverhältnissen grundsätzlich zwischen unbefristeten und befristeten Arbeitsverhältnissen unterschieden. Ein unbefristetes Arbeitsverhältnis wird ohne zeitliche Befristung und damit auf unbestimmte Zeit geschlossen. Im Unterschied dazu wird bei einem befristeten Arbeitsverhältnis von vorneherein der Zeitraum festgelegt, in dem das Arbeitsverhältnis bestehen ist.
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Nähert sich das Vertragsende, kann der Arbeitsvertrag unter Umständen erneut befristet oder unbefristet verlängert werden, ansonsten läuft der Arbeitsvertrag mit Erreichen des vereinbarten Zeitpunkts aus. Weitere Infos zum befristeten Arbeitsvertrag erklärt dieses Video:
Der unbefristete Arbeitsvertrag
Im Unterschied zu einem befristeten Arbeitsvertrag, der immer der Schriftform bedarf, muss ein unbefristeter Arbeitsvertrag nicht unbedingt schriftlich abgeschlossen werden. Ein Arbeitsverhältnis kommt grundsätzlich dadurch zustande, dass sich der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer auf ein unbefristetes Arbeitsverhältnis einigen und gleichzeitig vereinbaren, dass der Arbeitnehmer eine bestimmte Arbeitsleistung erbringt und dafür vom Arbeitgeber ein bestimmtes Arbeitsentgelt als Vergütung erhält. Ob diese Vereinbarungen schriftlich festgehalten, mündlich abgesprochen und durch einen Händedruck besiegelt oder durch schlüssiges Handeln bestätigt werden, ist zweitrangig. Ein mündlicher Arbeitsvertrag ohne Befristung ist genauso wirksam, gültig und verbindlich wie ein Arbeitsvertrag, der schriftlich geschlossen wird. Auch im Hinblick auf die arbeitsrechtlichen Bestimmungen und die gesetzlichen Kündigungsschutzrechte gibt es keine Unterschiede zwischen einem mündlichen und einem schriftlichen Arbeitsvertrag.
Inhaltlich legt ein Arbeitsvertrag die Konditionen des Arbeitsverhältnisses fest. Der Arbeitsvertrag führt also einerseits die Rahmenbedingungen auf und regelt andererseits die Rechte und Pflichten der beiden Vertragsparteien. Allerdings werden in einem Arbeitsvertrag nicht nur individuelle Vereinbarungen zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer sowie Absprachen, die sich konkret auf das jeweilige Arbeitsverhältnis beziehen, festgehalten. Stattdessen wirken sich auch gesetzliche Bestimmungen, geltende Tarifverträge, Betriebsvereinbarungen und die sogenannte Betriebliche Übung auf die inhaltliche Gestaltung eines Arbeitsvertrags aus. Deshalb kann es durchaus sein, dass ein Arbeitsvertrag recht kurz ausfällt. Dies ist jedenfalls dann möglich, wenn ein Tarifvertrag auf das Arbeitsverhältnis angewendet werden kann, denn in diesem Fall wird in zahlreichen Vertragsklauseln einfach auf die tarifvertraglichen Regelungen hingewiesen.
Vorlage: Arbeitsvertrag als Ergänzung zum mündlichen Arbeitsvertrag
Auch wenn ein mündlich abgeschlossener Arbeitsvertrag gültig, wirksam und verbindlich ist, ist es ratsam, sich für die schriftliche Variante zu entscheiden. Haben der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer nämlich besondere Vereinbarungen getroffen, die sich beispielsweise auf die Vergütung, den Urlaubsanspruch oder die Arbeitszeiten beziehen und die von den tarifvertraglichen Regelungen oder den sonst im Unternehmen üblichen Regelungen abweichen, und hält sich der Arbeitgeber später nicht an die Absprachen, ist der Arbeitnehmer in der Beweispflicht. Das bedeutet, der Arbeitnehmer muss nachweisen, dass die entsprechenden Vereinbarungen tatsächlich getroffen wurden. Bei rein mündlichen Absprachen dürfte dies jedoch recht schwierig werden. Deshalb ist ein schriftlicher Arbeitsvertrag immer die bessere und sicherere Lösung. Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Arbeitgeber aufzufordern, die wesentlichen Vertragsbedingungen eines mündlich geschlossenen Arbeitsvertrags schriftlich zu bestätigen. Der Arbeitnehmer hat nämlich einen Anspruch darauf, dass ihm der Arbeitgeber eine solche Bestätigung aushändigt. Dabei hat der Arbeitgeber ab dem Zeitpunkt der Aufforderung einen Monat lang Zeit, um die Bestätigung anzufertigen und dem Arbeitnehmer zu übergeben. Kommt der Arbeitgeber dieser Pflicht nicht nach, kann der Arbeitnehmer die schriftliche Bestätigung vor Gericht einklagen. Der mündlich abgeschlossene Arbeitsvertrag bleibt aber selbstverständlich trotzdem gültig und wirksam.
Vorlage Arbeitsvertrag
Bestätigung
als Ergänzung zum mündlich vereinbarten Arbeitsvertrag vom ______________
zwischen
______ Name, Anschrift ______
– als Arbeitgeber –
und
______ Name, Anschrift ______
– als Arbeitnehmer/in -.
§1
Das zwischen den beiden Vertragsparteien vereinbarte, unbefristete Arbeitsverhältnis beginnt am ___________________________ .
Der/Die Arbeitnehmer/in wird als _____________________________ am Standort ______________________________ für den Arbeitgeber tätig.
Sein/Ihr Aufgabenbereich umfasst:
______
______
______
Sollte es erforderlich werden und zumutbar sein, kann der/die Arbeitnehmer/in auch in anderen Aufgabenbereichen eingesetzt werden. Ein Einsatz an anderen Standorten ist nur in besonderen Ausnahmefällen und nach gesonderten Absprache mit dem/der Arbeitnehmer/in zulässig.
§2
Das Arbeitsverhältnis wird als [] Vollzeit- [] Teilzeit- [] geringfügiges
Beschäftigungsverhältnis mit einer Wochenarbeitszeit von _______ Stunden bei ______ Arbeitstagen vereinbart.
Der/Die Arbeitnehmer/in wird im Zeitraum zwischen _____ Uhr und _____ Uhr, vorrangig an den Tagen ______________________________ eingesetzt.
Der Urlaubsanspruch des/der Arbeitnehmers/in beträgt ________ Tage jährlich.
§3
Als Arbeitsentgelt werden _____________ € pro Stunde / pro Monat vereinbart.
Überstunden werden mit ____________ € pro Stunde vergütet.
Das Arbeitsentgelt wird zum _____ eines Monats ausbezahlt. Die Zahlung erfolgt bargeldlos per Überweisung auf das Konto Nummer ________________, BLZ _____________ bei der _______ Bank _______________.
§4
Ansonsten finden die im Tarifvertrag geltenden Regelungen für dieses Arbeitsverhältnis Anwendung.
______
______
______
Ort, Datum Unterschrift Arbeitgeber
Thema: Vorlage Arbeitsvertrag
Arbeitsvertrag Checkliste
Checkliste Abschluss Arbeitsvertrag
Datum / Zeichen:/
Position:
Zu besetzen zum:
Gestaltungsmerkmal, Bemerkung
Soll ein Arbeitsvertrag abgeschlossen werden, sollten folgende Punkte grundsätzlich beachtet werden:
Tarifvertragliche Bestimmungen
Wenn ein Tarifvertrag besteht, findet dieser bei der Einstellung von gewerblichen Arbeitnehmern und Angestellten Anwendung:
Allgemeinverbindlichkeitserklärung (z. B.: Einzelhandel); Tarifgebundenheit durch Mitgliedschaft in einem tarifschließenden Verband (Geregelt sind u. a. Arbeitszeit, Entgelt, Kündigungsfristen, Sozialleistungen …)
Arbeits-Vertragsbeginn
Im Arbeitsvertrag wird festgelegt, ab welchen Datums der Arbeitnehmer zur Arbeitsaufnahme verpflichtet ist. Wenn der Arbeitnehmer nicht zu diesem vereinbarten Termin erscheint, kann ihm nach vorangegangener Mahnung gekündigt werden. Die Entgeltzahlungspflicht erlischt für die Zeit des unentschuldigten Fehlens.
Vertragsdauer
Grundsätzlich ist die Dauer des Vertrags unbegrenzt, falls eine Befristung nicht ausdrücklich vereinbart wird. Wird eine Befristung vereinbart und im Vertrag festgehalten, so endet das Arbeitsverhältnis automatisch mit dem Ablauf dieser vereinbarten Dauer.
Kündigung
Sollen gesonderte Kündigungszeiten vereinbart werden, müssen die gesetzlichen Mindestanforderungen über Kündigungsfristen beachtet werden (BGB, Kündigungsschutzgesetz).
Arbeitszeit
Findet kein Tarifvertrag Anwendung, muss die wöchentliche Arbeitszeit im Vertrag festgelegt werden. Die wöchentliche Arbeitszeit darf regelmäßig nicht mehr als 8 Stunden täglich betragen. Hierzu gibt es aber auch Ausnahmeregelungen.
Urlaub
Der zu gewährende Jahresurlaub muss mindestens der im Tarifvertrag vereinbarten Dauer entsprechen. Findet kein Tarifvertrag Anwendung, muss er nach Bundesurlaubsgesetz mindestens 18 Werktage betragen.
Die Probezeit
Es kann eine Probezeit bis zu der Dauer von sechs Monaten vereinbart werden. Beide Vertragspartner haben das Recht, in dieser Zeit ohne Angaben von Gründen zu kündigen.
Freiwillige Zahlungen (Gratifikationen)
Gewährte Gratifikationen orientieren sich am Tarifvertrag, z. B. Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld. Das Weihnachtsgeld ist von einem 13. Monatsgehalt zu unterscheiden. Die gewährten Gratifikationen müssen unter Umständen regelmäßig eingeräumt werden. Um dies zu verhindern, ist es sinnvoll, vom Arbeitnehmer eine Bestätigung über freiwillig gezahlte Leistungen zu verlangen, in der die Einmaligkeit und Freiwilligkeit betont wird.
Formfreiheit des Vertrages
Ein Arbeitsvertrag bedarf keiner besonderen Form. Er kann auch mündlich geschlossen werden. Zu Beweiszwecken empfiehlt es sich allerdings immer, den Inhalt des Arbeitsvertrages schriftlich zu fixieren. Er ist von beiden Vertragspartnern zu unterschreiben.
Thema: Vorlage Arbeitsvertrag